„Extrem hilfreich“: Mobiles CT-Gerät der Bundeswehr für die Corona-Diagnostik in der Notaufnahme der UMG

Bundeswehr übergibt Universitätsmedizin Göttingen mobilen Computertomographen (CT) des Sanitätsregiments 3 aus Dornstadt zur Notfalldiagnostik von COVID-19-Patienten.

Aufbau des mobilen CT Containers der Bundeswehr für die Notfalldiagnostik von COVID-19 Verdachtsfällen an der Universitätsmedizin Göttingen. Foto: umg/spförtner

Um die radiologische Diagnostik von Coronavirus-Verdachtsfällen an der Universitätsmedizin Göttinger (UMG) zu unterstützen, hat die Bundeswehr am Donnerstag, dem 23. April 2020, der UMG ein mobiles Computertomograph (CT)-Gerät übergeben. Der Container mit dem CT war 476 Kilometer unterwegs und kam zusammen mit einem Aufbaukommando vom Sanitätsregiment 3 aus Dornstadt bei Ulm. Das Gerät wurde in der Nähe der Notaufnahme des Universitätsklinikums Göttingen am Bettenhaus 1 aufgestellt. Der CT wird vor allem für die Diagnostik von Corona-Verdachtsfällen genutzt werden. Für den Aufbau werden etwa vier Stunden benötigt, dann ist der CT-Container einsatzbereit. Der CT ist Bestandteil eines großen mobilen Bundeswehrhospitals, das in Dornstadt seinen Standort hat.

Generalarzt Dr. Bruno Most, stellvertretender Kommandeur des Kommando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung und gleichzeitig Beauftragter des Inspekteurs des Sanitätsdienstes der Bundeswehr für die Zivil-Militärische Zusammenarbeit, war für die Übergabe des mobilen CT-Gerätes extra aus Weißenfels an das Universitätsklinikum Göttingen gekommen. „Mit der Bereitstellung dieses CT wollen wir als Bundeswehr unsere Unterstützungsleistung dokumentieren. Wir sind als Sanitätsdienst für die zivil-militärische Zusammenarbeit der einzige Bereich, der 1:1 für die Unterstützung der Bevölkerung zuständig ist“, sagte Dr. Most. „Das Gerät ist baugleich wie alle anderen CTs dieser Klasse in einem Krankenhaus auch und zivil einsetzbar. Es soll mithelfen, dass an der UMG die Radiologie zweigleisig laufen kann. Wir wollen als Bundeswehr auch etwas zurückgeben. Wir haben einige Ärzte in der Bundeswehr, die ihre Ausbildung an der Universitätsklinik Göttingen gemacht haben. Ich wünsche Ihnen, der UMG und der Stadt Göttingen, alles Gute für die kommenden Wochen und Monate“, so Dr. Most.

Anlieferung und Aufbau des CT-Containers erfolgt aufgrund eines Amtshilfeantrags der Interdisziplinären Notaufnahme (INA) der UMG in Kooperation mit der Stadt Göttingen. Prof. Dr. Sabine Blaschke, Ärztliche Leitung der INA, sagte: „Ich danke der Stadt und besonders der Bundeswehr. Sie hat innerhalb von nur 12 Stunden ihre Unterstützung zugesagt. Dafür sind wir sehr dankbar. So können wir die Patientenströme zwischen COVID und Non-COVID-Patienten besser steuern.” Blaschke arbeitet im Corona-Krisenstab der Stadt Göttingen mit, in dem auch Vertreter des Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr sitzen. Petra Broistedt, Sozialdezernentin der Stadt Göttingen, dankte ebenfalls für die sehr gute Zusammenarbeit von UMG, Stadt und der Bundeswehr. „Wir sind äußerst glücklich, dass die Bereitstellung des Gerätes geklappt hat. Insgesamt haben wir die Situation hier gut im Griff“, so Broistedt. Mit rund 700 an COVID-19 Erkrankten in Stadt und Landkreis Göttingen habe man eine vergleichbar überschaubare Zahl auf die Bewohner dieser Region umgerechnet.

„Wir sind der Bundeswehr und der Stadt Göttingen sehr dankbar, dass sie der UMG in dieser schwierigen Situation so rasch, kompetent und unkompliziert helfen. Das ist ex-trem hilfreich für diese Region“, sagte Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes der UMG, über die Amtshilfe der Bundeswehr. Dr. Martin Siess, Vorstand Krankenversorgung der UMG und Leiter des UMG-Krisenstabes: „Dieser CT mit seiner Schnittbildgebung ist für uns hochrelevant für die Trennung von COVID- und Non-COVID-Patienten. Die Bereitstellung des Gerätes durch die Bundeswehr ist ein enorm wichtiger Beitrag zum Schutz unserer Patient*innen und Mitarbeitenden. Für diese tolle Aktion danke ich der Bundeswehr und der Stadt Göttingen!“

Die CT-Einheit wird für die Notfalldiagnostik von COVID-19 Verdachtsfällen zur schnellen klinischen Ersteinschätzung durch das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der UMG eingesetzt. Prof. Dr. Joachim Lotz, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, sagte: „Das war eine riesige Teamleistung bei der Anschaffung des Gerätes. Jetzt übernimmt ein Team aus Ärzten und MTRA den Einsatz, um diese Teamleistung fortzuführen. Das ist ein gutes Beispiel für die Kooperation von Militär und Zivilgesellschaft.“

Der CT-Container wiegt 13,5 Tonnen und verfügt über ein komplettes Mehrzeilen-CT, einschließlich aller technischen Ausrüstungen für den Betrieb an der UMG. In kurzer Zeit richtete das Baumanagement der UMG unter Leitung von Geschäftsbereichsleiter Klaus Fricke den Stellplatz mit seiner technischen Infrastruktur und dem Zugang zum CT-Container ein. Das Aufbaukommando des Sanitätsregiments 3 baute unter Führung von Hauptfeldwebel Stefanie Jodl am Freitagmorgen den Container mit dem CT auf und bereitete die Betriebsfähigkeit vor. Nach Abnahme des Aufbaus durch den TÜV und das Gewerbeaufsichtsamt kann der CT am Dienstag, dem 28. April, seine Arbeit aufnehmen.

 

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