ERC Consolidator Grant für Michael Wilczek

Der Göttinger Physiker Michael Wilczek vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation wurde mit einem ERC Consolidator Grant ausgezeichnet. In den kommenden fünf Jahren fördert die Europäische Kommission seine Forschungen zu turbulenten Strömungen mit bis zu 2 Millionen Euro.

Dr. Michael Wilczek ©privat

Viele kennen turbulente Strömungen aus eigener Erfahrung, beispielsweise von einem stürmischen Herbstspaziergang oder vom Flug in den Urlaub. Turbulenz spielt jedoch auch eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Regen, elektrischen Leistungsschwankungen in Windparks oder in Mischungsprozessen in der Atmosphäre und den Ozeanen. Leider lassen sich turbulente Strömungen bis heute nur schwer berechnen und vorhersagen. Das ist eine Folge der hochgradig chaotischen Bewegung von Wirbeln verschiedenster Größen, die Physiker, Mathematiker und Ingenieure seit hunderten von Jahren fasziniert und vor große mathematische und praktische Herausforderungen stellt.

Besseres Verständnis turbulenter Strömungen
Im Rahmen des ERC Consolidator Grants wird das Team um Michael Wilczek moderne Simulationsmethoden und neue theoretische Zugänge nutzen, um ein besseres Verständnis von turbulenten Strömungen zu gewinnen. “Insbesondere möchten wir lernen, Turbulenz statistisch besser vorherzusagen. Dazu müssen wir neue Methoden entwickeln, die Theorie und Simulationen auf Supercomputern miteinander verbinden.”, so Michael Wilczek. “Wenn wir die turbulente Dynamik statistisch fassen können, müssen wir zukünftig nicht mehr alle Details aufwändig berechnen. Daraus können dann einfache Modelle mit zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten folgen. Langfristig können wir mit diesen Modellen beispielsweise dazu beitragen, die Entstehung von Regen oder die Ausbreitung von Schadstoffen in unserer Atmosphäre besser zu beschreiben.“

Über Michael Wilczek
Michael Wilczek studierte Physik an der Universität Münster und schloss dort 2011 seine Doktorarbeit ab. Nach einem Forschungsaufenthalt an der renommierten Johns Hopkins Universität kehrte Wilczek 2014 nach Deutschland zurück. Seit 2015 leitet er die Max-Planck-Forschungsgruppe „Turbulenz, aktive Strömungen und aktive Materie“ am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation.

Über den Europäischen Forschungsrat und ERC Consolidator Grants
Seit 2007 fördert die Europäische Kommission durch den Europäischen Forschungsrat (European Research Council, ERC) innovative Forschungsprojekte von herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Für den ERC Consolidator Grant können sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zwischen sieben und zwölf Jahren nach ihrer Promotion bewerben. Im diesjährigen Wettbewerb um den ERC Consolidator Grant gingen insgesamt 2506 Anträge ein, von denen 327 mit einer Gesamtsumme von 655 Millionen Euro gefördert werden.

 

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