Bestnoten in der Tierversuchskommunikation

DPZ mit Qualitätssiegel für vorbildliche Kommunikation über tierexperimentelle Forschung ausgezeichnet

Eine Labormaus (Symbolbild). Foto: Understanding animal research

Verantwortungsvolle Tierversuche sind ein kleiner aber essentieller Bestandteil der biomedizinischen Grundlagenforschung. Auch am Deutschen Primatenzentrum werden nicht-menschliche Primaten in den Neurowissenschaften und der Infektionsforschung für Versuche eingesetzt. Ihnen kommt aufgrund ihrer guten Übertragbarkeit auf den Menschen einerseits und den großen ethischen Anforderungen beim Einsatz einer sinnesphysiologisch hoch entwickelten Art andererseits eine besondere Rolle zu. Das DPZ sieht sich seit jeher in der Pflicht, die Öffentlichkeit und Medien über verschiedene Kanäle und Maßnahmen über Tierversuche zu informieren. Für diese faktenbasierte, transparente und aktuelle Kommunikation hat das DPZ nun das „Qualitätssiegel für vorbildliche Kommunikation über tierexperimentelle Forschung“ erhalten. Das Siegel wird von der Initiative „Tierversuche verstehen“ an verschiedene Institutionen vergeben, die sich für offene Kommunikation und den Dialog über Tierversuche engagieren.

Um komplexe biologische Prozesse im menschlichen Organismus und seine Funktionsweise besser zu verstehen, sind Tierversuche noch immer unverzichtbar. Auch für toxikologische Sicherheitsprüfungen und die Medikamentenentwicklung sind sie unerlässlich. Trotz der Bedeutung von Tierversuchen für das Wohl des Menschen – hier seien nur exemplarisch die gerade weltweit erforschten Covid19-Impfstoffe genannt – ist dieses Thema in der Öffentlichkeit und in der Politik sehr umstritten und wird von Teilen der Bevölkerung ganz abgelehnt. Eine Ursache dieser Diskrepanz zwischen der wissenschaftlichen Bedeutung von Tierversuchen und ihrer Wahrnehmung in der Öffentlichkeit lag in den vergangenen Jahrzehnten unter anderem auch an mangelnder Information und Kommunikation aus der Wissenschaft. Eine Bereitschaft zum Dialog ist jedoch notwendig um die gesellschaftliche Akzeptanz zu erhalten.

Das Deutsche Primatenzentrum übernimmt bei diesem Thema seit jeher eine Vorreiterrolle. Die Forschenden kommunizieren offen mit der Öffentlichkeit und den Medien und beraten Politiker in tierschutzrechtlichen Belangen. Auf der DPZ-Website existiert ein umfangreicher Bereich zum Thema Tierversuche sowie ein 360-Grad-Rundgang durch verschiedene Labore und Tierhaltungen. Im Rahmen von Institutsführungen und Veranstaltungen diskutieren die Wissenschaftler*innen mit der interessierten Öffentlichkeit über tierexperimentelle Forschung. Pressevertretern werden regelmäßig Besuche und Interviews am DPZ ermöglicht. Auch in den sozialen Medien (Youtube und Twitter (@DPZ_eu)) ist das DPZ aktiv.

Das DPZ sei „bundesweit ein Paradebeispiel für den verantwortungsbewussten Umgang mit Tierversuchen“ schreibt die Initiative Tierversuche verstehen dazu auf ihrer Website und lobt vor allem die umfangreiche Infothek sowie die virtuellen Rundgänge. Neben dem DPZ wurden die Universität Hohenheim, Stuttgart, das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, Berlin, das Rudolf-Zenker-Institut für Experimentelle Chirurgie der Universitätsmedizin Rostock, Pro-Test Deutschland e.V. und die Max-Planck-Gesellschaft ebenfalls mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnet.
 

Kontakt
Dr. Sylvia Ranneberg
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