Optische Erkennung des Coronavirus

VolkswagenStiftung fördert Projekt an Universität und Universitätsmedizin Göttingen

Das Team will Nanosensoren zur schnellen optischen Erkennung des Virus entwickeln.

Die Erkennung und Diagnostik des Coronavirus ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie. Allerdings ist die bisher genutzte Technologie bei Weitem noch nicht so schnell, präzise und verfügbar wie es wünschenswert wäre. Die VolkswagenStiftung fördert nun im Rahmen ihrer Anti-Corona-Initiative ein Projekt an der Universität und Universitätsmedizin Göttingen (UMG), in dem Nanosensoren zur schnellen optischen Erkennung des Virus entwickelt werden. Für die zusätzliche und schnelle Forschung im kommenden Jahr hat die VolkswagenStiftung 120 000 Euro bereitgestellt.

Die winzigen Sensoren werden aus Materialien aufgebaut, die in einem für den Menschen nicht sichtbaren Bereich des Lichts (nahes Infrarot) leuchten. Diese Materialien werden chemisch so modifiziert, dass sie virale Bausteine erkennen und unterscheiden können. Sobald das Virus oder virales Material in ihrer Umgebung auftaucht, verändern sie ihr optisches Signal und erlauben so den direkten und vor allem schnellen Nachweis.

„Mit diesem Ansatz wollen wir einerseits die grundsätzliche Anwesenheit des Virus erkennen, aber auch Hinweise auf die Infektiösität des Virus und die Infektionsgefahr für Patienten gewinnen“, so die Projektleiter Dr. Sebastian Kruss vom Institut für Physikalische Chemie der Universität Göttingen und Prof. Dr. Uwe Groß, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie der UMG. „Dadurch könnte eine schnelle, unkomplizierte Vor-Ort-Diagnostik ohne Bedarf für größere Laborgeräte ermöglicht werden.“

Das Projekt baut auf bereits seit drei Jahren laufender Forschung und Technologie zur berührungsfreien optischen Detektion von anderen Krankheitserregern, wie Bakterien, auf, die ebenfalls von der VolkswagenStiftung gefördert wird. Dadurch soll schon innerhalb der einjährigen Projektlaufzeit evaluiert werden, ob diese neue Technologie eine breite Anwendung finden und einen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie leisten kann.

 

Kontakt:
Dr. Sebastian Kruss
Georg-August-Universität Göttingen
Institut für Physikalische Chemie
Telefon: 0551 39-20936
E-Mail: skruss(at)uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/499131.html

Prof. Dr. Uwe Groß
Universitätsmedizin Göttingen
Institut für Medizinische Mikrobiologie
Telefon: 0551 39-5801/-5806
E-Mail: ugross(at)gwdg.de
Internet: www.bakteriologie.uni-goettingen.de/