Nachrichten aus dem Göttingen Campus

Max-Planck-Forscher machen mithilfe der MINFLUX-Nanoskopie die Verteilung und relative Anordnung von Molekülen auf allerengstem Raum in einer Zelle sichtbar
Die von Nobelpreisträger Stefan Hell und seinem Team entwickelte MINFLUX-Nanoskopie ermöglicht, fluoreszierende Moleküle mit Licht getrennt abzubilden, die nur ein paar Nanometer (millionstel Millimeter) voneinander entfernt sind. Diese Technik ist damit hundertmal schärfer als die herkömmliche Fluoreszenz-Lichtmikroskopie. Forscherinnen und Forscher um Stefan Hell und Stefan Jakobs haben mit dieser Methode erstmals die Molekülverteilung…
Messdaten aus den letzten Monaten der NASA-Mission Dawn zeichnen ein einzigartiges Bild des Zwergplaneten Ceres.
Der Zwergplanet Ceres, der größte Körper im Asteroidengürtel, war bis vor eine Million Jahren Schauplatz kryovulkanischer Ausbrüche: Unterhalb des Einschlagskraters Occator drängte unterirdische Sole an die Oberfläche; das Wasser verdunstete und hinterließ helle, salzhaltige Ablagerungen. Dieser Prozess dauert wahrscheinlich noch immer an. Zu diesem Schluss kommt ein Forscherteam unter Federführung des Max-Planck-Instituts für…
Wie Kommunen die Aufnahme Schutzsuchender 2015 und 2016 gestaltet haben
Als vor fünf Jahren mehrere Hunderttausend Geflüchtete innerhalb kurzer Zeit nach Deutschland kamen, wurden die zuständigen Kommunalverwaltungen auf die Probe gestellt. Das bedeutete eine Herausforderung für den Staat mit seinen Sozialsystemen und die Verwaltung, aber keinesfalls eine Überforderung. Vielmehr bewies die lokale Verwaltung in den Jahren 2015/16 grundsätzlich ihre Leistungsfähigkeit. Allerdings wurden im Zuge der Aufnahme durch die…
Für den Erfolg sind strikte lokale Eindämmung und geringe Anzahl überregionaler Infektionen entscheidend
Ein Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen hat am Computer mögliche Verläufe der Corona-Pandemie simuliert. Die Berechnungen zeigen, dass regionale Maßnahmen die Epidemie mit deutlich weniger Einschränkungen unter Kontrolle halten können als national verhängte Lockdowns, wenn die Anzahl überregionaler Infektionen niedrig genug ist. Dafür sollten regionale Schwellenwerte für lokale Einschränkungen…
Forschungsteam unter Leitung der Universität Göttingen analysiert Strategien zur Massenakzeptanz
Aktuell werden weltweit Corona-Warn-Apps zur Nachverfolgung von Infektionsketten entworfen und angeboten. Solche Contact-Tracing-Apps sind zentraler Bestandteil nationaler Strategien zur Lockerung von Kontaktbeschränkungen – auch in Deutschland. Damit diese Apps allerdings erfolgreich sind, müssen sie von einem großen Teil der Bevölkerung akzeptiert und aktiv genutzt werden. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universität…
Neuronale Netzwerke, sowohl biologischer Natur als auch in der künstlichen Intelligenz, verteilen Berechnungen auf Neuronen, um komplexe Aufgaben zu lösen. Neue Forschungen zeigen nun, wie sogenannte "kritische Zustände" genutzt werden können, um künstliche neuronalen Netze zu optimieren, die auf neuromorpher, vom Gehirn inspirierter Hardware laufen. Die Studie wurde von Wissenschaftlern der Universität Heidelberg im Rahmen des Human Brain Project (HBP) zusammen mit Forschern des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation (MPIDS) durchgeführt und im Fachjournal Nature Communications veröffentlicht.
Komplexe Netzwerke entwickeln eine Vielzahl besonderer Eigenschaften, wenn sie sich an einem „kritischen Punkt“ befinden. In diesem Zustand, an dem Systeme ihr Verhalten schnell grundlegend ändern und z.B. zwischen Ordnung und Chaos oder zwischen Stabilität und Instabilität wechseln können, werden viele Recheneigenschaften maximiert. Aus diesem Grund wird allgemein angenommen, dass der kritische Zustand für jede Berechnung in rückgekoppelten…
Es sieht aus wie eine riesige Thermoskanne und wiegt acht Tonnen. Nicht nur deshalb ist das neue 1,2-GHz-NMR-Spektrometer ein Schwergewicht in der weltweiten Forschungslandschaft: Mit seiner magnetischen Feldstärke setzt es neue Maßstäbe in der hochauflösenden Kernspinresonanz (NMR)-Spektroskopie: 28,2 Tesla – fast 600.000-mal stärker als das Erdmagnetfeld. Derzeit gibt es drei dieser Hightech-Geräte, neben der Universität Florenz und ETH Zürich steht jetzt eines in Göttingen am Max-Planck-Institut (MPI) für biophysikalische Chemie. Die Kosten für die Anschaffung des Spektrometers belaufen sich auf 12,5 Millionen Euro.
Ein 60-Tonnen-Kran und zwei Sattelschlepper waren nötig, um das neue NMR-Spektrometer unversehrt in der eigens gebauten Halle am Institut aufzustellen. Die innovative Technik wird den Teams um die Strukturbiologen Christian Griesinger und Markus Zweckstetter ermöglichen, ihre Forschung auf dem Gebiet neurodegenerativer Erkrankungen weiter auszubauen. Auch neue Erkenntnisse in der Krebs- und Infektionsforschung erhoffen sich die Göttinger…
Studie zeigt, dass Chloroquin die SARS-CoV-2-Infektion von Lungenzellen nicht blockiert
Mehr als 600.000 Menschen weltweit sind bisher der Lungenkrankheit COVID-19 zum Opfer gefallen, die durch das SARS-Coronavirus-2 (SARS-CoV-2) verursacht wird. Um möglichst schnell eine wirksame Therapie für COVID-19 zu erhalten, werden derzeit Medikamente getestet, die bereits für die Behandlung anderer Erkrankungen eingesetzt werden. Die Abteilung Infektionsbiologie des Deutschen Primatenzentrums (DPZ) – Leibniz-Institut für Primatenforschung in…
Internationales Forschungsteam fordert Umstellung der Lebensmittelproduktion
Keine Frage: Das Überleben des Menschen hängt heutzutage nicht zuletzt von der Landwirtschaft ab. Diese nimmt allerdings weltweit mehr als ein Drittel der Landmasse ein und gefährdet 62 Prozent aller bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Trotzdem könnten Agrarlandschaften dazu beitragen, die biologische Vielfalt eher zu fördern als zu schädigen – durch eine Umstellung der weltweiten Lebensmittelproduktion nach agrarökologischen Prinzipien. Ein…
Forschungsteam aus Göttingen und Halle entwickelt neue Hemmstoffe für Enzyme
Mit über 1,2 Millionen Betroffenen allein in Deutschland und weltweit über 50 Millionen Erkrankten stellt die Alzheimer-Krankheit, auch „Alzheimer Demenz“ genannt, eine der größten medizinischen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit dar. Durch krankhafte Veränderungen im Gehirn werden Patientinnen und Patienten mit fortschreitender Krankheit immer vergesslicher und orientierungsloser, im schlimmsten Fall werden sogar nahestehende…