Nachrichten aus dem Göttingen Campus

Langgezogene Plasmastrukturen in der unteren Sonnenatmosphäre transportieren Energie nach außen – und heizen so die darüber gelegene Korona auf.
Zwischen der sichtbaren Oberfläche der Sonne und ihrer heißen äußeren Atmosphäre liegt die Chromosphäre: eine etwa 2000 Kilometer dicke Schicht aus wenige tausend Grad heißem Plasma. Bei Sonnenfinsternissen ist sie als dünner roter Ring um die verdunkelte Sonne sichtbar. Allgegenwärtig in dieser Schicht sind langgezogene, fingerartige Plasmaströme, so genannte Spikulen. Diese kurzlebigen Strukturen entstehen durch Wechselwirkungen im komplexen…
Übersichtsartikel zur Pavianforschung erschienen
Paviane sind in Afrika weit verbreitet. Die heute existierenden sechs Arten haben sich vom Süden aus nahezu über den gesamten Kontinent südlich der Sahara ausgebreitet. Im Laufe der Evolution haben Paviane im Vergleich zu anderen Primatenarten eine große Anpassungsfähigkeit und unterschiedlichste Sozialsysteme entwickelt. Das macht sie für Forscher zu einem wichtigen Modell, um komplexe evolutionäre Prozesse zu untersuchen. Langzeitstudien…
DPZ an europaweitem Forschungsprogramm zur Herzregeneration beteiligt
Die Erforschung neuer Mechanismen der Gewebeerneuerung bei Herzerkrankungen und deren erfolgreiche Übertragung in medizinische Anwendungen, sind die zentralen Ziele des REANIMA-Projekts. Das europaweite Forschungsprogramm wird vom Centro Nacional de Investigaciones Cardiovasculares (CNIC) in Madrid koordiniert und von der EU mit acht Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren unterstützt. Elf weitere europäische Forschungseinrichtungen…
Göttinger Chemiker weisen kleinstmögliche Eiskristalle nach
Temperaturabhängig gefriert Wasser zu Eis und umgekehrt. Dieser Vorgang, in der Wissenschaft als Phasenübergang bezeichnet, ist im Alltag gut bekannt. Um aber ein stabiles Gitter für Eiskristalle zu erreichen, ist eine Mindestanzahl an Molekülen nötig, ansonsten ist das Konstrukt instabil. Bisher konnte dieser Wert nur grob geschätzt werden. Einem deutsch-amerikanischen Forschungsteam unter Leitung des Chemikers Prof. Dr. Thomas Zeuch vom…
Universität Göttingen startet neues Hochschulnetzwerk mit acht weiteren Universitäten
Die Universität Göttingen und acht weitere Universitäten aus ganz Europa haben ein neues Hochschulnetzwerk namens „Enlight“ ins Leben gerufen. In einer Absichtserklärung verpflichteten sich die neun Partner, im Rahmen der zweiten Ausschreibung der Programmlinie „Europäische Hochschulen“ einen gemeinsamen Antrag einzureichen. Das Netzwerk will durch eine Veränderung der europäischen Hochschullandschaft unter anderem Nachhaltigkeit und globales…
Internationales Team unter Leitung der Universität Göttingen untersucht umweltverträgliche Produktion
Weniger Dünger, kein Herbizid, aber gleichbleibender Gewinn – so kann eine umweltfreundlichere Palmölproduktion aussehen. Diese ermutigende Aussage ist das vorläufige Ergebnis eines groß angelegten Ölpalm-Experiments eines internationalen Forscherteams unter der Leitung der Universität Göttingen. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Frontiers in Forests and Global Change erschienen. Die Palmölindustrie macht oft Schlagzeilen mit der…
Spätestens ab Mitte 30 tickt für Frauen die biologische Uhr: Die Fruchtbarkeit nimmt ab und gleichzeitig steigt das Risiko für Fehlgeburten. Für beides sind Eizellen mit veränderter Chromosomenzahl eine der Hauptursachen. Warum aber bei älteren Frauen häufiger Eizellen mit zu vielen oder zu wenigen Chromosomen heranreifen, ist bisher unvollständig erforscht. Ein deutsch-englisches Forscherteam hat jetzt entdeckt, dass bestimmte Strukturen an den Chromosomen der Eizelle altern und regelrecht zerfallen, was zur fehlerhaften Chromosomenverteilung beitragen könnte.
Ein neues Leben beginnt, wenn ein Spermium eine Eizelle befruchtet. Dann vereinigen sich die Erbinformationen des Vaters und der Mutter: Spermium und Eizelle bringen je eine Kopie der 23 Chromosomen mit, die die Erbinformation (DNA) tragen, sodass der enstehende Embryo einen kompletten Chromosomensatz erhält. Die Vorläuferzelle der Eizelle besitzt aber zwei Kopien eines jeden Chromosoms. Daher muss sie vor der Befruchtung die Hälfte ihrer 46…
Internationales Forschungsteam mit Göttinger Beteiligung findet Ursachen auf Landschaftsebene
Auf vielen Flächen tummeln sich heute etwa ein Drittel weniger Insektenarten als noch vor einem Jahrzehnt. Dies geht aus einer Untersuchung eines internationalen Forschungsteams mit Beteiligung der Universität Göttingen hervor. Vom Artenschwund betroffen sind vor allem Wiesen, die sich in einer stark landwirtschaftlich genutzten Umgebung befinden – aber auch Wald- und Schutzgebiete. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift Nature…
Das „ManyPrimates"-Projekt veröffentlicht erste gemeinsame Studie
Große und vielseitige Stichproben sind nötig, um evolutionäre Zusammenhänge zu erforschen. Im Rahmen des „Many Primates" Projekts haben sich international Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammengeschlossen, um kognitive Fähigkeiten möglichst vieler Primatenarten zu untersuchen. Vom DPZ sind Julia Fischer, Abteilung Kognitive Ethologie, und Claudia Fichtel, Abteilung Verhaltensökologie und Soziobiologie, an dem Projekt beteiligt. Die…
Göttinger Wissenschaftler sind alternativem Epo-Rezeptor auf der Spur
Das Hormon Erythropoietin (Epo) ist eine bekannte Doping-Substanz, die insbesondere in Kraftausdauer-Sportarten wie dem Radsport verwendet wird. Neben der Förderung von roten Blutkörperchen, wodurch die Sauerstoff-Versorgung im Organismus verbessert wird, rettet Epo auch Nervenzellen vor dem Zelltod. Um diese Wirkung bei der Heilung neurodegenerativer Erkrankungen zu nutzen, müssten allerdings die Nebenwirkungen, die Epo durch die stimulierte…