Nachrichten aus dem Göttingen Campus

Zahl der erkannten Fälle global noch niedriger – Forscher vermuten viele Millionen Infizierte
Die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist womöglich in allen betroffenen Ländern deutlich höher als bislang angenommen. Wissenschaftler der Universität Göttingen vermuten, dass weltweit bislang im Durchschnitt nur etwa sechs Prozent aller Infektionen nachgewiesen wurden. Um die Qualität der offiziellen Fallaufzeichnungen zu prüfen, nutzten die Entwicklungsökonomen Dr. Christian Bommer und Prof. Dr. Sebastian Vollmer Schätzungen…
Eine Simulation belegt die Wirkung der ersten Maßnahmen gegen Covid-19 und ermöglicht eine Prognose für die Ausbreitung von Sars-CoV 2
Die Anstrengungen gegen die Corona-Epidemie in Deutschland zeigen erste Wirkung. Zumindest die Maßnahmen, die bis zum 16. März ergriffen wurden, haben die Ausbreitung des Virus Sars-CoV 2 verlangsamt. Das belegt die Modellrechnung eines Teams vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation und von der Universität Göttingen. Die Simulation zeigt allerdings auch, dass die Maßnahmen bis zum 16. März das exponentielle Wachstum noch nicht…
In der Corona-Krise schließen sich die Partner des Göttingen Campus in einem „Diagnostischen Netzwerk“ für umfangreiche Testungen zusammen. Institut für Mikrobiologie der UMG koordiniert.
Die Covid-19-Pandemie lässt auch in Göttingen und Südniedersachsen die Zahl der Infizierten täglich steigen, es ist damit zu rechnen, dass die Zahl in den kommenden Wochen noch weiter wachsen wird. Dadurch erhöht sich der Bedarf an diagnostischen Tests. Um die täglichen Testkapazitäten deutlich auszuweiten, wurde unter Federführung des Instituts für Medizinische Mikrobiologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) von Prof. Dr. Uwe Groß und…
Ein Essay von Ayelet Shachar, Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften
Die Covid-19-Pandemie hat uns die Bedeutung von Grenzen vor Augen geführt. Während die Debatten um Donald Trumps Wahlversprechen, eine „undurchdringliche, physische, hohe, mächtige und schöne südliche Grenzmauer“ zu errichten, viel Aufmerksamkeit geweckt haben, [1] zeigt die aktuelle Krise, dass Regierungen, die versuchen, die Mobilität einzuschränken, nur teilweise (und immer seltener) zu Ziegel und Mörtel greifen. Stattdessen besteht eine der…
Jedes Jahr bewerben sich Spitzenforscher beim Europäischen Forschungsrat (ERC) um Fördermittel, besonders begehrt sind die hochdotierten ERC Advanced Grants. Der Göttinger Max-Planck-Direktor Patrick Cramer war dabei jetzt bereits zum dritten Mal erfolgreich – eine Ausnahmeleistung. Der Biochemiker erforscht, wie Zellen die im Erbgut gespeicherte Information nutzen. Seine Arbeit zur Regulation dieses fundamentalen Prozesses wird nun mit rund zwei Millionen Euro gefördert.
Wie entsteht aus einer befruchteten Eizelle ein Lebewesen? Wie werden Nerven-, Muskel-, oder Hautzellen gebildet? „Unsere Gene sind in verschiedenen Zellen unterschiedlich aktiv“, weiß Cramer, der am Max-Planck-Institut (MPI) für biophysikalische Chemie die Abteilung Molekularbiologie leitet. Zellen steuern je nach Bedarf, welche Gene sie aktivieren, um die in ihnen gespeicherte Information abzurufen. Nur von aktiven Genen werden Kopien in Form…
Verstorben am 21. März 2020 im Alter von 77 Jahren
Professor Dr. Reinhard Grunwald, ehemals Kaufmännischer Leiter des Deutschen Primatenzentrums, ist nach langer schwerer Krankheit am 21. März 2020 im Alter von 77 Jahren in Göttingen verstorben. Der gebürtige Göttinger war einer der ersten an der Doppelspitze des DPZ. Am 1. September 1978 übernahm er das Amt des Administrativen Geschäftsführers des erst 1977 gegründeten Deutschen Primatenzentrums – Leibniz-Institut für Primatenforschung in…
DLR rüstet 3D-Drucker für medizinische Schutzausrüstung um
Wo normalerweise Modelle für die Luft- und Raumfahrtforschung hergestellt werden, kann in Zeiten der Corona-Krise medizinische Schutzausrüstung gefertigt werden: Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat erfolgreich die Umstellung seiner 3D-Drucker getestet. Anlass der Prüfung war eine Anfrage der Europäischen Kommission zur Unterstützung bei der Herstellung dringend benötigter medizinischer Geräte. In der Anfrage geht es konkret…
Nicht nur Homo sapiens nutzte Meer als Nahrungsquelle – Auswirkung auf Fähigkeiten vermutet
Bereits die Neandertaler ernährten sich vor über 80.000 Jahren regelmäßig von Muscheln, Fisch und anderen Meeresbewohnern. Den ersten umfangreichen Nachweis dafür fand ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung der Universität Göttingen bei einer Ausgrabung in der Höhle von Figueira Brava in Portugal. Dr. Dirk Hoffmann vom Göttinger Institut für Isotopengeologie datierte Sinterlagen – Kalzitablagerungen, die wie Stalagmiten aus…
Göttinger Infektionsforscher identifizieren potentielles Medikament
Um eine Krankheit auszulösen, müssen Viren in Körperzellen eindringen. Dazu heften sie sich an geeignete Zellen an und schleusen ihre Erbinformation in diese Zellen ein. Infektionsforscher vom Deutschen Primatenzentrum – Leibniz-Institut für Primatenforschung in Göttingen haben zusammen mit Kollegen an der Charité – Universitätsmedizin Berlin untersucht, wie das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 in Zellen eindringt. Sie haben ein zelluläres Enzym…
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Göttinger Forscher warnen vor Engpass an Intensivplätzen für Corona-Patienten
Angesichts der rasch ansteigenden Zahl bekannter Corona-Infektionen in Deutschland und Europa sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Göttingen Campus in großer Sorge. Diese gründet sich auf die jüngste Abschätzung der in den kommenden Wochen zu erwartenden Fallzahlen und der verfügbaren Zahl von Intensivpflege-Betten in Deutschland. Die von Bund und Ländern getroffenen Maßnahmen zur Begrenzung des Anstiegs sind zwar restriktiv, aber…