Nachrichten aus dem Göttingen Campus

Es sieht aus wie eine riesige Thermoskanne und wiegt acht Tonnen. Nicht nur deshalb ist das neue 1,2-GHz-NMR-Spektrometer ein Schwergewicht in der weltweiten Forschungslandschaft: Mit seiner magnetischen Feldstärke setzt es neue Maßstäbe in der hochauflösenden Kernspinresonanz (NMR)-Spektroskopie: 28,2 Tesla – fast 600.000-mal stärker als das Erdmagnetfeld. Derzeit gibt es drei dieser Hightech-Geräte, neben der Universität Florenz und ETH Zürich steht jetzt eines in Göttingen am Max-Planck-Institut (MPI) für biophysikalische Chemie. Die Kosten für die Anschaffung des Spektrometers belaufen sich auf 12,5 Millionen Euro.
Ein 60-Tonnen-Kran und zwei Sattelschlepper waren nötig, um das neue NMR-Spektrometer unversehrt in der eigens gebauten Halle am Institut aufzustellen. Die innovative Technik wird den Teams um die Strukturbiologen Christian Griesinger und Markus Zweckstetter ermöglichen, ihre Forschung auf dem Gebiet neurodegenerativer Erkrankungen weiter auszubauen. Auch neue Erkenntnisse in der Krebs- und Infektionsforschung erhoffen sich die Göttinger…
Studie zeigt, dass Chloroquin die SARS-CoV-2-Infektion von Lungenzellen nicht blockiert
Mehr als 600.000 Menschen weltweit sind bisher der Lungenkrankheit COVID-19 zum Opfer gefallen, die durch das SARS-Coronavirus-2 (SARS-CoV-2) verursacht wird. Um möglichst schnell eine wirksame Therapie für COVID-19 zu erhalten, werden derzeit Medikamente getestet, die bereits für die Behandlung anderer Erkrankungen eingesetzt werden. Die Abteilung Infektionsbiologie des Deutschen Primatenzentrums (DPZ) – Leibniz-Institut für Primatenforschung in…
Internationales Forschungsteam fordert Umstellung der Lebensmittelproduktion
Keine Frage: Das Überleben des Menschen hängt heutzutage nicht zuletzt von der Landwirtschaft ab. Diese nimmt allerdings weltweit mehr als ein Drittel der Landmasse ein und gefährdet 62 Prozent aller bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Trotzdem könnten Agrarlandschaften dazu beitragen, die biologische Vielfalt eher zu fördern als zu schädigen – durch eine Umstellung der weltweiten Lebensmittelproduktion nach agrarökologischen Prinzipien. Ein…
Forschungsteam aus Göttingen und Halle entwickelt neue Hemmstoffe für Enzyme
Mit über 1,2 Millionen Betroffenen allein in Deutschland und weltweit über 50 Millionen Erkrankten stellt die Alzheimer-Krankheit, auch „Alzheimer Demenz“ genannt, eine der größten medizinischen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit dar. Durch krankhafte Veränderungen im Gehirn werden Patientinnen und Patienten mit fortschreitender Krankheit immer vergesslicher und orientierungsloser, im schlimmsten Fall werden sogar nahestehende…
Um zu überleben, benötigen alle Lebewesen Energie. In den Zellen unseres Körpers wird diese durch die Kraftwerke der Zelle – die Mitochondrien – bereitgestellt. Die zellulären Energielieferanten besitzen dafür einen einzigartigen strukturellen Aufbau: Sie bestehen aus einer glatten äußeren und einer stark eingefalteten inneren Membran. Was die innere Membran in Form bringt, blieb jedoch bisher ein Rätsel. Ein Wissenschaftlerteam um Stefan Jakobs…
Forschungsteam unter Göttinger Leitung stellt Zusammenhang mit Stempelhengst infrage
Das fragile Fohlen-Syndrom beim Warmblutpferd ist eine schwere, meist tödliche, genetische Erkrankung, die sich bereits nach der Geburt bei betroffenen Fohlen zeigt. Durch den Defekt ist das Bindegewebe instabil. Bei Belastung löst sich zum Beispiel die Haut vom darunterliegenden Gewebe und die Gelenke werden instabil. Ein Forschungsteam der Universitäten Göttingen und Halle konnte nun nachweisen, dass die Krankheit nicht auf den Stempelhengst…
Das als Dopingmittel bekannte Erythropoietin könnte möglicherweise schwere COVID-19 Verläufe abschwächen
Erythropoietin ist eigentlich ein Medikament gegen Blutarmut. Forschenden des Max-Planck-Instituts für experimentelle Medizin in Göttingen zufolge könnte das in der Öffentlichkeit vor allem als Dopingmittel bekannte Epo auch bei Covid-19 wirksam sein. Der Wachstumsfaktor könnte schwere Krankheitsverläufe abschwächen und Patienten vor neurologischen Spätfolgen schützen, wenn das SARS-Cov-2-Virus das Gehirn angreift. Nachdem erste Fallstudien…
Forschungsteam unter Göttinger Leitung untersucht Einfluss von Blühstreifen, Öko-Landbau und kleinen Feldern
Sowohl die Anlage von Blühstreifen an konventionellen Getreidefeldern als auch die erhöhte Blütendichte im Öko-Landbau fördern Hummeln wie auch einzeln lebende Wildbienen und Schwebfliegen. Hummelvölker profitieren von Blühstreifen an kleinen Feldern, aber von großen Feldern im Ökolandbau. Das zeigen Agrarökologinnen und Agrarökologen der Universität Göttingen in einem Vergleich verschiedener Anbausysteme und Landschaftstypen. Die Ergebnisse der…
Göttinger Forschungsteam untersucht den Einfluss auf die Fleischqualität
Weltweit werden immer mehr tierische Produkte verzehrt, obwohl vegane und vegetarische Ernährungsstile in westlichen Ländern immer beliebter werden. Diese wachsende Nachfrage erfordert eine beträchtliche Menge an proteinreichem Futter für die landwirtschaftlichen Nutztiere. Der Anbau von Futtermitteln geht jedoch oft mit Landnutzungsveränderungen wie der Abholzung von Wäldern einher. Künftige Proteinfuttermittel sollten deshalb unabhängig von…
In der Konvektionszone des Sterns vollführen die Plasmaströme einen gewaltigen Umlauf, der etwa 22 Jahre dauert
Die Aktivität der Sonne schwankt in einem etwa elfjährigen Rhythmus, was sich unter anderem in der Häufigkeit von Sonnenflecken zeigt. Eine vollständige magnetische Periode dauert 22 Jahre. Seit langem rätseln die Wissenschaftler, was hinter diesem Zyklus steckt. Er muss mit den Verhältnissen unter der „Haut“ des Sterns zusammenhängen: So reicht eine Schicht aus heißem Plasma – elektrisch leitendes Gas – von der Oberfläche bis 200.000 Kilometer…